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Bei Bad Honnef, kurz hinter der Landesgrenze
von Rheinland-Pfalz zu Nordrhein-Westfalen, wo sich das Untere Mittelrheintal
in die Rheinische Tiefebene weitet, verlässt der Rhein das Rheinische
Schiefergebirge als Mittelrhein
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und fließt am Siebengebirge vorbei
als Niederrhein in die sich bis zur Nordsee erstreckende Ebene des
Norddeutschen Tieflands. |
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Von
Süden aus gesehen bilden auf der linken Rheinseite die
ansteigenden Höhenzüge von Eifel- und Vennvorland
sowie auf der rechten Rheinseite das nach den Grafen
von Berg benannte Bergische Land einen sich nach Nordwesten öffnenden
Trichter, der von Norden aus gesehen der südliche Abschluss
des Norddeutschen Tieflands ist: die Kölner
Bucht.
Sie erstreckt sich von der ehemaligen Bundeshauptstadt
und heutigen Bundesstadt Bonn im Süden bis zur Stadt
der Kaiser und Könige Aachen im Westen sowie zur Landeshauptstadt
Nordrhein-Westfalens Düsseldorf im Nordosten ist und
historisch bedingt nach der Domstadt Köln benannt. |
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Gebildet hat sich die heutige Landschaft vor
etwa sieben Millionen Jahren. Mit der Hebung des Schiefergebirges
schnitten sich Täler
des Rheins und seiner Nebenflüsse in die Hauptterrassen ein. Die
Terrassen entstanden in den Millionen Jahren zuvor durch abgelagerte
Sedimente aus den südlichen Mittelgebirgen und Alpen, die Rhein
und Maas mitbrachten, als sie sich durch das Gestein gruben. Wo das
Wasser schnell floss, setzten sich Sand und Kies ab, wo es langsamer
wurde, blieb Ton zurück. Auch heute noch senkt sich die Bucht
und weitet sich in den Mittelrhein aus, was weniger sichtbar, als ab
und an spürbar ist, denn die Region gehört zu den aktivsten
Erdbebengebieten nördlich der Alpen. In einer Tiefe von 1.000
Metern liegen die von tektonischen Störungen durchzogenen Gesteine
des Rheinischen Schiefergebirges.
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Wie für ein Tiefland typisch gibt es in der Kölner Bucht
keine größeren Erhebungen, mit der Ville aber einen
natürlichen Höhenzug, der von der Eifel nach Norden bis Grevenbroich
verläuft und dabei von einer Höhe von gut 180 Metern auf
70 Meter abfällt. Die östlich von Jülich liegende
etwas über 300 Meter hohe Sophienhöhe und die knapp 100 Meter
niedrigere Glessener Höhe bei Bergheim sind als Abraumhalden der
Tagebaue künstliche Berge. |
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Im Südteil verläuft der Übergang von den Ebenen
der Bucht zu den Erhebungen von Vennvorland und Eifel, die Mitte
und der Norden ist geprägt von den flachen Bördezonen und
Flusssenken wie etwa dem Erfttal mit seinen Auenwäldern,
aber auch von den Großtagebauen und Abbauhalden. Mit dem ansteigenden
Bergischen Land ist die natürliche östliche Grenze der
Kölner Bucht
im Gegensatz zum Übergang in das Niederrheinische Tiefland sichtbar. |
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In der landschaftlich vielseitigen Region* stehen
in Sichtweite der stetig wachsenden Siedlungsräume Industrieanlagen
und Kraftwerke, finden sich aber auch Wälder, Wiesen und Heiden,
Auen, Seen und Flüsse
sowie Obstplantagen und weite Felder, auf deren fruchtbaren
Lössboden Obst, Gemüse, Getreide und Kartoffeln hervorragend
gedeihen, wozu auch das maritime Klima mit allgemein kühlen Sommern
und relativ milden Wintern beiträgt. |
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* Die Kölner Bucht ist keine administrative Region,
sondern eine naturräumliche Einheit, die durch das Klima eines
geographischen Raums, die Gesteine und deren Lagerung, den Boden
und die Vegetation sowie den Wasserhaushalt bestimmt und in die Deutschland
zur ökologischen Charakterisierung unterteilt ist. Großräume
sind das Norddeutsche Tiefland an Nord- und Ostsee, die Mittelgebirgsschwelle
und die Alpen mit dem Alpenvorland im Süden. In diesem System
phänologischer und klimatologischer Parameter bildet die Kölner
Bucht in der Großlandschaft Norddeutsches Tiefland eine naturräumliche
Obereinheit mit der Jülicher Börde, der Zülpicher
Börde, der Ville, der Bergischen Heideterrasse sowie der Köln-Bonner
Rheinebene mit der linksrheinischen Mittelterrassenplatte als Untereinheiten. |
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Im Osten legt der Rhein auf seinem Weg von den
Alpen bis zur Nordsee gut 100 Kilometer durch die Kölner Bucht zurück.
Dabei zeigt sich der oft von Künstlern der malenden, schreibenden
und singenden Zunft mit seinen ach so blauen Fluten beschworene
Fluss von unterschiedlichen Seiten: Freundlich und einladend mit den
Buhnen und Rheinwiesen, inspirierend als Quell für Heimatgefühle
und romantische Anwandlungen im Licht der Sonnenauf- und -untergänge,
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viel befahren als Güter- und Transportweg, düster
im Regen vor den Industrieanlagen sowie bedrohlich und zerstörerisch
bei Hochwasser. |
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Mit Erft, Sieg, Rur und Inde prägen
weitere Flüsse die Region, nach denen Städte, Landkreise
und Bauwerke benannt sind. |
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Vor allem die Erft ist von Bedeutung. Sie fließt von der
Nordeifel durch die Kölner Bucht gen Norden, biegt bei Grevenbroich
rechts ab und mündet bei Neuss in den Rhein.
Bis Bergheim ist sie ein gemütlich fließender
Mittelgebirgsbach, dann wird sie zu einem Kanal im Dienst der Tagebaue
und Kraftwerke. Grundwasser wird in die Erft gepumpt, damit es die
Tagebaue nicht überflutet,
Erftwasser zur Kühlung in die Kraftwerke geleitet, wodurch die
Wassertemperatur nicht unter 15 Grad sinkt. Die
Erft hat aber auch schöne Seiten. Erste künstliche Bewehrungen
wurden entfernt und neue Auenlandschaften entstanden. |
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Ursprung der so gut wie überall in der Kölner Bucht
unübersehbaren weißgrauen Rauchwolken sind die unweit
der Braunkohletagebaue stehenden Heizkraftwerke. Das Rheinische
Revier ist das größte Braunkohlevorkommen in Europa.
Einst waren die Großtagebaue ein Zeichen für den
Aufschwung der Wirtschaft und das Schaffen von
Arbeitsplätzen,
den Auf- und Ausbau der Region zu einem bedeutenden Industriestandort
und zur Deckung des Energiebedarfs heute müssen sie
als Symbol für den Eingriff der Menschen in die Natur sowie
die schädlichen Auswirkungen auf das Klima herhalten.
Ein Problem bei einem offenen Großtagebau ist die unvermeidbare
Veränderung der Landschaft, die Umsiedlung von Orten ein ganz
anderes, da dadurch auch Traditionen und Heimaten zerstört
werden. Garzweiler ist wohl der bekannteste der heute nicht mehr
existierenden Orte. |
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Ziehen
die Bagger ab, wird die Landschaft wiederhergestellt. Menschen
kehren aber nur selten an die Orte zurück. Dadurch vergrößert
sich der Anteil von Grün- und Wasserflächen sowie Wäldern
gegenüber der Zeit vor den Tagebauen. Zu den inzwischen eher unbekannten
Beispielen für eine Rekultivierung gehört der Naturpark
Kottenforst-Ville, der heute als Teil des Naturparks Rheinland
ein beliebtes Naherholungsziel ist.
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Der Mensch greift in der Kölner Bucht aber nicht nur mit
den Tagebauen in die Natur ein. Immer mehr Felder, Wiesen und Wälder
müssen für Gewerbefläche und Neubaugebiete nebst Umgehungsstraßen
weichen, da immer mehr Menschen aus den großen Städten
in das Umland umsiedeln. |
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Die ältesten Spuren menschlichen Lebens in der Kölner Bucht
sind altsteinzeitliche Wohnstellen aus der Zeit um 100000 vor unserer
Zeit. Die älteste bekannte Siedlung stammt vermutlich aus den
Jahren um -5500, als mit den Bandkeramiker erste Menschen als Bauern
seßhaft werden. Um Ackerland, Bau- und Feuerholz zu gewinnen,
werden Wälder gerodet. Zur Zeit um -3000 bis -2500 wird in der
heutigen Städteregion Aachen Feuerstein abgebaut. Ab -1200 erreichen
die Ausläufer der Urnenfelderkultur der späten Bronzezeit
das Rheinland. Sie löst die Kultur der Hügelgräber ab
und geht 500 Jahre später in die Hallstatt-Kultur über. Um
-500 gelangen Kelten in die Region. Sie errichten erste befestigte
sowie größere und stadtähnliche Siedlungen, bis sie
von den Germanen verdrängt werden.
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Um -100 leben Euboren in der Kölner Bucht, die mit der Eroberung
Galliens durch Julius Cäsar ins römische Reich eingegliedert
werden. 60 Jahre später errichten die Ubier die Siedlung Oppidum
ubiorum, die im Jahr 50 unserer Zeitrechnung von Kaiser Claudius
zur Kolonie römischen Rechts Colonia Claudia Ara Agrippinensium
erhoben und heute Köln genannt wird. Die Römer bauen Straßen,
Brücken und Kanäle, Teile ihrer Infrastruktur sind mit großen
Landstraßen und kleinen Baudenkmalen in und zwischen den Städten
bis heute erkennbar. |
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Nach den Römern kommen die Franken und auch sie prägen
die Region. Karl der Große wählt den Aachener Hof als Residenz
und baut ihn zur Kaiserpfalz mit Palast aus. Viele römische Festungen
werden zu mit Mauern befestigten Städten ausgebaut, der Hochadel
und die Kölner Erzbischöfe lassen sich im Mittelalter Prunkbauten
errichten. Etliche Burgen und Schlösser entstehen dank der für
den Adel günstigen Epochen. Die enden abrupt mit dem Einmarsch
der französischen Truppen ins Rheinland 1794. |
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Nach den Befreiungskriegen fallen die Gebiete unter preußische
Verwaltung, mit der Entstehung der Bundesrepublik unter die des Bundeslandes
Nordrhein-Westfalen. Heute leben etwa 3,2 Millionen Menschen in der
Kölner Bucht, davon gut 1,5 Millionen in den kreisfreien Städten
Bonn, Köln und Leverkusen an der Rheinschiene sowie in über
acht Landkreise verteilten 33 Kreisstädten und hunderten Gemeinden. |
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Wer aus dem Norden oder Nordosten von Nordrhein-Westfalen
oder einem anderen Bundesland in die Kölner Bucht kommt, wird sich in Bezug
auf die Einstellung zu Alltag und Leben wahrscheinlich ein wenig umstellen
und anpassen müssen. Wer die von Ausgelassenheit und Gemütlichkeit
geprägte berühmte Rheinische Lebensart mit Karneval,
Kunst, Kultur, Kölsch und Klüngel gleichsetzt, liegt generell
gar nicht so falsch, denn in der Summe macht diese Mischung in Verbindung
mit einem ausgeprägten Heimatempfinden durchaus das besondere
Lebensgefühl in der Kölner Bucht aus,
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zu dem auch das gesellige Zusammensitzen gehört. Bei
einem gepflegten Kölsch oder Bönnsch zeigt
sich, dass der Rheinländer gern unkompliziert und kontaktfreudig
ist und schnell Freundschaft schließt die meist aber
nicht viel länger als das Kölsch oder Bönnsch hält.
Unbescheidenheit oder fehlendes Wissen sind ihm regelmäßig
fremd,
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etwaige Widrigkeiten des Lebens werden mit stoischem Gleichmut
ertragen. Sein Verhältnis zu Obrigkeiten und anderen Autoritäten
kann als unbefangen bezeichnet werden. Die Rheinländer
wissen sich zu helfen, egal wer in der Region regiert. Schon die Ubier
sollen mit den Römern lieber Handel betrieben, als sie bekämpft
haben. Auf diesen Gleichmut treffen auch die Truppen Napoleons. Das
Durchsetzen eigener Interessen ist eine Einstellung, die bis heute
anhält. Konrad Adenauer hat es einst auf den Punkt gebracht: Man
kennt sich, man hilft sich. |
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Menschen mit Zöliakie oder Glutensensitivität, in dem
die Wirkung von Gluten und das Funktionieren der glutenfreien Diät
erklärt und verraten wird, wie es sich ohne Einbußen
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Mit Tipps für den sicheren Umgang mit glutenfreien Produkten in
Haushalten mit glutenfreien und glutenhaltigen Lebensmitteln, am
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Der langen Geschichte entsprechend finden sich
in der Kölner
Bucht etliche Sehenswürdigkeiten: Die großen und kleinen
Städte mit den größtenteils gut erhaltenen Altstädten
und historischen wie modernen Gebäuden und Bauwerken, die Dörfer
mit ihren Dorfkernen, etliche Festungen und Anlagen aus der Zeit der
Römer oder später der französischen Besatzung und preußischen Übernahme
sowie die Bauten und Bauwerke der Nachkriegszeit und Moderne. |
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Ganz oben auf der Liste der Sehenswürdigkeiten stehen zwei
UNESCO-Weltkulturerbestätten: In Brühl das
1725 im Auftrag des Kölner Erzbischofs August I. von Bayern
erbaute auch Schloss Brühl genannte Schloss Augustusburg nebst
Schlosspark mit dem vier Jahre später errichteten Jagdschloss
Falkenlust als bedeutendste Bauwerke der Barock- und Rokoko-Epoche
in Deutschland
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und in Köln als ein Meisterwerk der gotischen
Baukunst die im Jahr 1248 begonnene und 1880 fertiggestellte 144,58
Meter lange, 86,25 Meter breite und 157,22 Meter hohe Kollegiatskirche
Sankt Peter und Maria vom Rang einer Kathedrale: der Kölner
Dom. |
Der Um- und Neubau des karolingischen
Doms aus dem Jahr 800 zu der heutigen hochgotischen Kathedrale deren
Bau sich an der Kathedrale von Amiens und der Sainte-Chapelle in
Paris orientiert und alle bisherigen Kathedralbauten übertreffen
soll dauert
632 Jahre. Der Grundstein wird
im April 1248 gelegt, nach gut 30 Jahren Bauzeit die heute Sakramentskapelle
und nach 74 Jahren der Chor mit einer Wand vom unvollenden
Quer- und Langhaus abgetrennt fertiggestellt. 1388 stehen
die südlichen
Seitenschiffe, 1448 die ersten Geschosse des Südturms und
der Bau der nördlichen Seitenschiffe beginnt. Nach 312 Baujahren
werden die Arbeiten im Jahr 1560 abgebrochen. Über den Grund
kann heute nur spekuliert werden. Für Jahrhunderte prägt
der Kran auf dem Stumpf des Südturms das Stadtpanorama. Anstelle
einer alle Bauten übertreffende Kathedrale steht eine gigantische
Bauruine.

Dass der Dombau vollendet wird, ist insbesondere dem Kölner
Gemäldesammler Sulpiz Boisserée zu verdanken, der 1816
in Paris die Hälfte eines mittelalterlichen Fassadenplans von
Dombaumeister Johannes aus den Jahren um 1330 findet und bei Stadt
und Land für den Weiterbau wirbt. Der beginnt mit Instandsetzungen,
da sich das Bauwerk durch die 282 Jahre lange Vernachlässigung in
einem bedenklichen Zustand befindet. 1842 erfolgt der eigentliche
Weiterbau, ab 1869 mit Hilfe von Dampfmaschinen. Im Juli 1880 wird
mit dem Aufsetzen der Kreuzblume auf den Nordturm der Dombau abgeschlossen,
was im Oktober offiziell gefeiert wird. |
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Weitere Kirchen, die auch Sehenswürdigkeit sind, sind
in Köln die
wegen der historischen Bedeutung groß genannten Zwölf
Großen Romanischen Kirchen.
In Bonn ist die
um 1050 erbaute Münsterbasilika eine Stiftskirche,
ihr romanischer Kreuzgang aus dem 12. Jahrhundert der heute
einzige gut erhaltene nördlich der Alpen. In Schwarzrheindorf
steht mit der Doppelkirche Sankt Maria und Clemens ein weiterer
bedeutender romanischer Bau. In Endenich überragt die 1627/28
erbaute Wallfahrtskirche auf dem Kreuzberg mit dem Anbau
der Heiligen Stiege von Baltasar Neumann die Dächer der Stadt. |
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In Bedburg ist die mitteralterliche Ortschaft
Alt-Kaster fast vollständig erhalten, in Hennef die
Stadt Blankenberg. Erhaltene oder befestigte Anlagen aus vergangenen
Jahrhunderten sind die Zollfeste Zons bei Dormagen oder
die Zitadelle Jülich. Auch die Fußgängerzone in Bergheim ist
von historischen Gebäuden gesäumt. Viel älter ist
in Euskirchen-Kreuzweingarten das Reststück
der Römischen Wasserleitung, über die Köln mit Frischwasser
aus der Eifel versorgt wurde. In Bergisch Gladbach sind
das Bensberger Rathaus ein in eine alte Burganlage integrierter
moderner Bau , und das Schloss Bensberg sehenswert in Siegburg die
Innenstadt und die ehemalige Abteil Michaelsberg. |
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In Bonn steht gleich neben der
Münsterbasilika das
im Rokokostil erbaute Alte Rathaus am Marktplatz, in direkter
Nachbarschaft das Kurfürstliche Schloss, heute das
Hauptgebäude der Universität. Der Alte Zoll ist
eine Bastion der ehemaligen Stadtbefestigung wie auch das Sterntor
am Bottlerplatz. Das Poppelsdorfer Schloss und die Botanischen
Gärten befinden sich in der Südstadt, die mit der
Weststadt als das größte zusammenhängend erhaltene
Gründerzeitviertel Deutschlands
gilt. |
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Über Bad Godesberg thront die 1210 erbaute
Godesburg,
auch das Godesberger Rathaus von 1790 lohnt einen Besuch.
Das gilt auch für den moderneren Teil der Stadt im ehemaligen
Regierungsviertel unweit der Rheinaue. Dort befinden sich der 162 Meter
hohe Post-Tower, die Deutsche Welle, der UN-Tower sowie
das World Conference Center Bonn. Nebenan befindet sich der Freizeitpark
Rheinaue, der fast so groß ist wie die Innenstadt. |
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In Köln steht der Dom natürlich
an erster Stelle. Südlich liegen die Altstadt mit Rheingarten,
der Kirche Groß Sankt Martin und Martinsviertel,
dem Gebäudekomplex
von Philharmonie und Museum Ludwig,
Alter Markt und Heumarkt, Gürzenich und das Rathaus deren
Türme das Stadtpanorama mitprägen sowie die Gedenkstätte
Sankt Alban mit den trauernden Eltern von Käthe Kollwitz,
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das Archäologische Quartier und das
Wallraf-Richartz-Museum.
In den angrenzenden Vierteln der Ringe genannten das Stadtzentrum
umgebenden boulevardähnlichen Straßen stehen neben (wiederaufgebauten)
Gründerzeithäusern typische Nachkriegsbauten und Glas- und
Stahlkomplexen. Im Media-Park reiht sich ein Ensemble postmoderner
Bauten neben den 149 Meter hohen Kölnturm. Alt neben
modern steht auch im Rheinauhafen in der Altstadt- und Neustadt-Süd,
der sich vom Schokoladenmuseum über gut zwei Kilometer
an den jeweils 60 Meter hohen und 70 Meter langen Kranhäusern
vorbei bis zum KAP am Südkai erstreckt. |
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Auf dem ältesten zentralen Friedhof Melaten treffen
inmitten des hektischen Stadtlebens Leben und Tod in einer Grünanlage
als Ort der Besinnung und Ruhe mit lebendiger Kunst- und Stadtgeschichte
aufeinander. |
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Vom rechtsrheinischen Deutz aus eröffnet sich der Blick
auf das klassische Köln-Panorama, einen noch besseren Blick bietet
die Plattform auf gut 100 Meter auf dem KölnTriangle. |
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Wer den Rhein nach Norden entlang spaziert, erreicht den 40
Hektar großen Rheinpark, wer nach Süden geht, die Poller
Wiesen. Grün ist Köln auch im 1891 angelegten Volksgarten
in der Neustadt-Süd und im 1829 eingerichteten Stadtgarten in
der Neustadt-Nord, außerhalb im Stadtwald, in dem
auch der Müngersdorfer Sportpark liegt, am und im Königsforst
und der Wahner Heide am Flughafen. |
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Eines der beliebtesten Ausflugziele in der Region
ist der Drachenfels bei Königswinter.
Er ist einer der sieben Berge des Siebengebirges. Der Sage des
Nibelungenliedes nach hat hier Siegfried den Drachen getötet
und in dessen Blut gebadet.
Wer den teils anstrengenden Fußweg
hoch zum Aussichtplateau schafft, kann in das Mittelrheintal
und über die Kölner
Bucht schauen. Den Weg zum Plateau kann aber auch mit der Drachenfelsbahn
gefahren werden. Ebenfalls sehenswert sind die Ruine der Burg Drachenfels
am Gipfel, das Schloss Drachenburg an der Mittelstation der Zahnradbahn
sowie der Reptilienzoo. |
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Das Phantasialand südlich von Brühl ist
einer der großen Freizeitparks in Deutschland. Geboten werden
Fahrgeschäfte wie Achter- oder Wasserbahnen sowie Shows und
Vorführungen. Aufgebaut ist der 28 Hektar große Park im
ehemaligen Braunkohletagebau Berggeist. |
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Wer durch die Landschaften spaziert oder fährt, trifft im Schnitt
alle drei Kilometer auf einen ehemaligen Adelssitz. Wer alle besuchen
möchte, sollte etwas Zeit mitbringen, insgesamt warten 325 Burgen
und Schlösser, von allerdings einige in Privatbesitz und somit
der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. |
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Die Uferwege
an den Flüssen und Seen, die Grünanlagen der Städten
oder die Gärten der Burgen und Schlösser laden zu
Spaziergängen im Grünen ein.
Dafür
können auch die landwirtschaftlichen Wege neben und zwischen
den Feldern genutzt werden. Für alle, die gern länger unterwegs
sind, sind in der Region Wander- und Fahrrad-Routen mit
in der Regel flachen Streckenverläufen ausgeschildet. |
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Die Routen im Bergischen Land, in der Wahner
Heide, an den Höhen
der Abraumhalden, im Kottenforst und der Voreifel oder im auch Siebengebirge
sind etwas anspruchsvoller, da bergiger. |
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Sehenswert sind zudem etliche Gebäude der zahlreichen Kunst-
und Kultureinrichtungen sowie die Aufführungen und Ausstellungen
von internationalem Rang. Dazu tragen die zahlreichen über die
Kölner Bucht verteilten kleineren Einrichtungen mit ihrer meist
langen Tradition ebenso bei wie die überregional bekannten Häuser.
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- Bonn: Ägyptisches
Museum der Universität, Akademisches Kunstmuseum der
Universität, August-Macke-Haus, Beethovenhalle, Beethoven-Haus
Museum mit Dauer- und Sonderausstellungen sowie Kammermusiksaal
für Konzerte, Deutsches Museum von Meisterwerken der
Naturwissenschaft und Technik, Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Forschungsmuseum
Alexander Koenig mit der Dauerausstellung Unser blauer Planet
- Leben im Netzwerk, Haus der Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland, Kunstmuseum, Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland, Stadtmuseum
- Brühl: Max-Ernst-Museum
- Düren: Leopold-Hoesch-Museum, Papiermuseum
- Euskirchen: Rheinisches Industriemuseum
- Frechen: Keramion
- Kerpen: Villa Trips-Museum für Rennsportgeschichte
- Köln: Deutsches Sport- und Olympia-Museum,
Käthe-Kollwitz-Museum, Kolumba, das Kunstmuseum des
Erzbistums, das MiQua erweitert das Archäologische Quartier
mit Praetorium und Mikwe unter dem Platz vor dem Rathaus
gbit und einen Einblick in die Geschichte von den Römern
bis hin zum jüdischen Viertel und christlichen Goldschmiedeviertel,
Museum für Angewandte Kunst, Museum für Ostasiatische
Kunst, Museum Ludwig mit der drittgrößten Picasso-Sammlung
der Welt und einer der bedeutendsten Sammlungen in Europa
zur Kunst der Gegenwart und des 20. Jahrhunderts, NS-Dokumentationszentrum
im EL-DE-Haus, Rautenstrauch-Joest-Museum für die Kulturen
der Welt, Römisch-Germanisches Museum, Schokoladenmuseum
mit einer maßstabgetreu verkleinerten Produktionsanlage
und drei Meter hohem Schokolade sprudelnden Brunnen, Stadtmuseum,
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
- Linnich: Deutsches Glasmalerei-Museum
- Troisdorf: Bilderbuchmuseum
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Die Bühnen der Stadt Köln und das Theater
Bonn sind jeweils für die Organisation der Schauspiel-
und Opernhäuser zuständig, in denen in mehreren Spielstätten
den Freunden von Oper, Schauspiel und Tanz ein breites Programm geboten
wird. |
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In der Kölner Philharmonie rückt die Musik
auch optisch in den Mittelpunkt. Das Podium ist von den Plätzen
des Auditoriums fast vollständig umgeben. Die vielfach gepriesene
Akustik es gibt keine parallel gegenüberliegen und Klänge
reflektierten Wände, damit keine unerwünschten Echos entstehen hat
sich durch die natürliche Alterung des Holzes mit den Jahren
sogar verbessert. Bis zur Eröffnung der Philharmonie 1986 war
der heute nach wie genutzte Große Sendesaal im Funkhaus
Wallrafplatz der größte Konzertraum in der Stadt. |
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Ist in der Region von Tradition oder Kultur die
Rede, kann der Karneval nicht außen vor bleiben. Bekannt dürfte sein, dass die fünfte
Jahreszeit am 11.11. um 11:11 Uhr beginnt und mit der Verbrennung des
Nubbels in der Nacht auf Aschermittwoch dann alles wieder vorbei ist. |
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Die eigentliche Session nebst Karnevalssitzungen beginnt
erst im Januar mit den Proklamationen, bei denen je nach Stadt
oder Gemeinde das Dreigestirn, ein Prinzenpaar oder ein Prinz nebst
Gemahlin ins Amt erhoben werden. Höhepunkt ist der Straßenkarneval
im Februar oder März je nach Ostersonntag, der auf den
ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn
fällt von Weiberfastnacht bis Veilchendienstag mit den
Karnevalsumzügen in den Städten und Stadtteilen und natürlich
den großen Umzügen am Rosenmontag in den Innenstädten
der Hochburgen, bei denen die Gesellschafen und Traditionskorps aufmarschieren. |
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Der Karneval ist aber auch ein Geschäft. Ein hart umkämpftes,
bei dem sich manche Veranstaltung als Touristenfalle mit gastronomischem
Nepp und Weinzwang entpuppt, wenn sich so mancher Ganzjahreskabarettist
mit schlüpfrigen Gags und verstaubten Altherrenwitzen zum Dröhnen
von Rumtata und Alaaf oder Helau als Büttenredner versucht oder
auf Herrensitzungen nackte Tänzerinnen für ein besonderes
Flair sorgen sollen. Ebenso ist das alljährliche insbesondere
am 11.11. und an Weiberfastnacht vielerorts praktizierte Massenbesäufnis
mit Wildpinklern und Betrunkenen schon zur Mittagszeit bestimmt kein
Aushängeschild der Brauchtumspflege. |
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BUCHTIPP
Deutsche
Sprache, schwere Sprache. So heißt es im Volksmund und Schuld soll
die verzwickte Grammatik sein. Dieses Buch erzählt eine andere
Geschichte. Es ist nicht die deutsche Sprache, die kompliziert
und schwierig ist, es ist ihre Darstellung und Vermittlung. Zum
Verständnis von Die vergessene Leichtigkeit der deutschen
Sprache muss man keine Germanistik studiert haben. Der Sprachratgeber
ist eine pfiffige Hommage an die deutsche Sprache, die zeigt,
dass das Deutsche einfacher ist, als es im Volksmund oft behauptet
wird.
Jürgen Lang
Die vergessene Leichtigkeit der deutschen Sprache
Ausgabe Mai 2020. 320 Seiten. ISBN 9783748280545.
Erhältlich als Taschenbuch, gebundenes Buch und E-Book bei ➚ amazon oder ➚ buecher.de oder
sonst überall im Buchhandel. |
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Apropos Geschäfte: Die Kölner Bucht ist durch ihre
Lage seit jeher ein bedeutender Standort für Wirtschaft, Handel
und Wissenschaft mit einer gut ausgebauten und eng verzahnten Infrastruktur.
Einst legten die Römer die ersten Wege an und verbanden die
neu entstehenden Stützpunkte miteinander. Im Mittelalter war
Köln mit seinen Rheinhäfen Handelszentrum und Ausgangspunkt
für den Handel. Aus dem Umland wurden die Waren nach Köln
gebracht und mussten hier umgeladen werden. Weiterverschickt wurden
sie dann oftmals als Kölnische Waren. Um den Reglementierungen
der Zünfte zu entgehen, siedelten sich viele Kölner Gewerbetreibende
im Umland an.
Heute sind die Verkehrswege mit dem Rhein als Wasserstraße,
dem Flughafen Köln/Bonn und dem regelmäßig überlasteten
Autobahn- und Schienennetz eine der großen Drehscheiben in
Europa. Da ist es logisch, dass sich die Region zu einem Logistikzentrum
für
den Güter- und Warenverkehr entwickelt hat und international
tätige
Unternehmen sich für den Handelsplatz Kölner Bucht entscheiden
und ihren Sitz hierher verlegen. |
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So ist sind hier die größten Sparkassen und die größte
Privatbank Europas zuhause, außerdem bilden die Städte Köln,
Bonn und Aachen den größten Versicherungsstandort in Deutschland.
Immerhin wurde hier die erste Rückversicherungspolice der Welt
ausgestellt. Der Siegeszug der Handys beginnt mit dem Aufbau eines
ersten flächendeckenden Mobilfunknetzes von Bonn aus, heute sind
auch in den zahlreichen Technologie- und Mediaparks über 10.000
Unternehmen in der Region in der Telekommunikation und Informationstechnologie
tätig. |
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Der Automobilbau hat in Köln Tradition, in der Domstadt wurde
schließlich der Otto-Motor erfunden. 1864 gründet Nikolaus
Otto in der Kölner Altstadt mit der Deutz AG das erste Motorenwerk
der Welt, seit 1931 baut Ford seine Fahrzeuge in Köln-Niehl. Zudem
haben Citroën und Peugeot, Nissan, Mazda, Renault und Dacia, Toyota
und Lexus sowie Volvo in der Kölner Bucht ihre deutsche Zentrale. |
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Ebenso hat sich der Chemiegürtel mit den rund um Köln
liegenden Chemieparks die ChemCologne-Region zu einem
wichtigen Standort entwickelt, in dem Unternehmen aus den Branchen
Biotechnologie, Chemie und Pharmazeutik für die ganze Welt produzieren. |
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Köln ist zudem einer der großen
Medienstandorte in Deutschland. Mit dem WDR sendet die größte öffentlich-rechtliche
Radio- und Fernsehanstalt, mit RTL der größte private Fernsehsender
von ihr seine Programme aus. In den Produktionsstätten in und
rund um Köln, die Ausläufer des Megastandorts reichen bis
nach Aachen, werden gut ein Drittel aller deutschen TV-Produktionen
in verschiedenen Formaten hergestellt. |
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Schließlich ist die Region mit mehr als 30 Instituten darunter
das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und das Forschungszentrum
Jülich, mehrere Max-Planck-Institute und Fraunhofer-Institute
sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ein
weltweit führendes Forschungs- und Wissenschaftszentrum sowie
den Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen ein wichtiges Hochschulzentrum. |
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